JULIA MALGUT
JULIA MALGUT
Deichtorhallen Hamburg / Sammlung Falckenberg
16.11.2024 - 12.01.2025
In With The New - Arbeitsstipendium für Bildende Kunst der Freien
und Hansestadt Hamburg 2022/2023 /2024
Contemporary Art Library
[ʃuː] [ʃuː] [ʃuː], Kunstverein Harburger Bahnhof (06.04. - 16.06. 2024)
GREMIUM (work in progress), 2024
3d-rendering
CUMULONIMBUS (work in progress), 2024
Deichtorhallen Hamburg/ Sammlung Falckenberg
mixed-media installation
sound: Oliver Mund, Richard Marx (Right Here Waiting, 1989)
video: 7:49 min. Full HD
420 x 330 x 300 cm
acrylic | fluorescent tubes | paper | plaster | plasticine | polyethylene | silicone | wood
• DE Julia Malgut erarbeitet raumgreifende, immersive Mixed-Media-Installationen und Videoarbeiten. In ihrer Arbeit erkundet Malgut, wie die räumlichen Infrastrukturen Stimmungen und Atmosphären hervorbringen, die menschliches Selbst- und Weltverhältnisse prägen. Ihre Überlegungen zur Beziehung von gelebten Räumen - in die Wissen, Macht, Ideologien, Normen und Werte eingeschrieben sind - übersetzt sie in geschlossene Systeme, die es erlauben, symbolische Aufladungen zu untersuchen. Diese Systeme haben sowohl Elemente aus privaten und intimen als auch aus öffentlichen und ökonomisierten Räumen. Zentrales Anliegen von Malgut ist es, Räume zu schaffen, die tradierte, zugeschriebene Funktionen irritieren und somit bestehende Ordnungen verhandelbar zu machen.
Cumulonimbus (2024) ist eine multimediale Installation, die Raumgestaltung, Sound und Video verbindet. Malguts Arbeit thematisiert Begehren und Sehnsucht in der spätkapitalistischen Konsumgesellschaft und wie diese sich in räumlichen Atmosphären materialisieren, bzw. durch sie hervorgebracht werden. Holz(-maserungen) und Wolken sind zwei konstitutive Elemente der Arbeit. Malgut greift dabei unter anderem auf Prinzipien der Innenraumgestaltung von Konsumräumen zurück, die spezifische Atmosphären erzeugen sollen, bspw. durch die Ästhetik von edlen Hölzern, die gezielt eingesetzt werden, um Exklusivität und Prestige zu signalisieren. In Malguts Arbeit handelt es sich um ein Imitat von Wurzelholzmaserungen, welches Muster aufzeigt, die es natürlich nicht gibt. Damit adressiert sie Fragen nach dem Verhältnis von echt/künstlich und Prozessen gesellschaftlicher Wertzuschreibung. Der Titel verweist auf Gewitterwolken, die symbolisch für das Unvorhersehbare und Unberechenbare der Natur stehen, für das, was sich technischen Kontrollphantasien entzieht.
Ausgehend von der Phänomenologie geht es Malgut um eine sinnliche Auseinandersetzung mit Räumen, Texturen und Materialien sowie eine kritische Reflexion von Wahrnehmung und Begehren.
Text by Dr. Martin Karcher, Katrin Krumm
Photos © Valentin Wedde (Abb. 1-5)
Kindly supported by
Behörde für Kultur und Medien Hamburg
RAL 1001, 2017/18
Hochschule für bildende Künste Hamburg
mixed-media installation
450 x 350 x 300 cm
acrylic | cement | cotton | fluorescent tubes | plaster | polyethylene | wood | wool
• DE Der Raum ist die Skulptur. Zutritt erlangt, wer sich durch einen schmalen Gang drängt. Selbst schlanke Personen spüren da eine Enge, es ist wie eine klaustrophobe Schleuse, die zu einer neutralen Mitte führt. Die Skulptur bzw. das Environment hat Julia Malgut mit RAL1001 betitelt. Als Anspielung auf den RAL-Standard, jenes verbreitete System normierter Farbtöne, entspricht diese Kennung der wenig ausdrucksstarken Farbe Beige. Übrigens einer der wenigen Farbnamen, der in zahlreichen Sprachen, darunter Englisch, Holländisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und natürlich Deutsch, dasselbe bezeichnet – den nüchternen Farbton eben. Und obwohl in RAL1001 alles auf die Farbe, also vor allem visuellen Titelbezug abzustellen scheint, ist ein begrifflicher Aspekt für diese Arbeit keineswegs nebensächlich. Malgut entfaltet den Formgedanken des Werks entlang einer sprachlichen Homonymie: Im süddeutschen und Schweizer Sprachraum bezeichnet Beige nicht nur die Farbe, sondern auch eine (anders ausgesprochene) „Beige“, was eine Anhäufung ähnlicher Dinge bedeutet, ein Stapel Holz oder ein Stoß Zeitungen etwa. Oder eben den Wust Betttücher, den die Künstlerin hier, auf den Sockel gehäuft, in den Mittelpunkt der Installation rückt. Was aussehen mag wie frisch aus der Waschtrommel gehoben und zu wildem Faltenwurf geballt, ist freilich von der Künstlerin gezielt drapiert – und wurde zuvor beige eingefärbt. Wie praktisch alles im gedeckttonigen Raumensemble: vom passend ausgesuchten Teppichboden über die rundum reichende Verkleidung aus schmalen, durch Schattenfugen voneinander abgehobenen Paneele bis zur Decke – alles Beige! Und noch die Öffnung, die eine Schranktür suggeriert, führt einem ordentlich gefaltete, beige Laken vor. Einen koloristischen Kontrapunkt bilden bloß ein blaues Nadelkissen sowie ein Häufchen Textiletiketten mit blau genähtem Schriftzug, die neben dem aufgesockelten Faltenwurf wie zufällig zu liegen kommen – ein barocker, informeller Kern, der seiner minimalistisch normierten Umgebung spannungsvoll widerspricht.
Text by Jens Asthoff
ARTIST STATEMENT
Julia Malgut (lives and workes in hamburg/ berlin) creates immersive mixed-media installations and video works that investigate the production and perception of socially structured spaces. Drawing on phenomenology and Jean Baudrillard's theories, her work critically examines the interplay between desire, commodification, and the symbolic systems embedded in spatial atmospheres. By exploring lived spaces—those discribed with ideologies, norms, and social values—she questions how these environments shape our understanding of self and society.
Malgut adapts and satirizes the opulent aesthetics of luxury goods and consumer spaces, addressing the fetishization of surfaces and the processes of value ascription. Her installations abstract and recontextualize familiar materials and objects from fashion and interior design, crafting artificial environments that challenge notions of authenticity, prestige, and exclusivity. These constructed spaces expose the tension between the familiar and the uncanny, disrupting traditional concepts of functionality and symbolic clarity.
Inspired by Baudrillard's reflections on simulacra and the fetishization of commodities, Malgut’s practice blurs the boundaries between interior and exterior, surface and core, while questioning the narratives embedded in materials and spaces. Her work opens a critical dialogue about contemporary consumer society, inviting viewers to sensually and intellectually renegotiate their relationship with the environments they inhabit.
mail@juliamalgut.com
Instagram: @juliamalgut
CV
2019
Master of Fine Arts, Academy of Fine Arts Hamburg
2016
Bachelor of Fine Arts, Academy of Fine Arts Hamburg
exhibitions (selection)
2024
In With The New - Arbeitsstipendium für Bildende Kunst der Freien
und Hansestadt Hamburg 2022/2023 /2024, Sammlung Falckenberg (Deichtorhallen Hamburg)
Cumulonimbus, Hinterconti e. V., Hamburg
[ʃuː] [ʃuː] [ʃuː], Kunstverein Harburger Bahnhof
2021/22
Bewerberinnen und Bewerber für das Arbeitsstipendium für Bildende Kunst der Freien
und Hansestadt Hamburg 2022, Kunsthaus Hamburg
2021
[Non Place: 404 Not Found], PAL Hamburg
2020
Blinding Shadows, Galerie Frappant e. V. Hamburg
2019
Graduate Show, Master of Fine Arts, Academy of Fine Arts Hamburg
2018
Being Biesemann, Lange Reihe, Hamburg
Fellows' Exhibition Karl-Heinz-Ditze Stiftung, Gallery of Academy of Fine Arts Hamburg
Nominees Hiscox Art Prize, Gallery of Academy of Fine Arts Hamburg
2017
Beckett Was Here, Westwerk Hamburg
2016
Graduate Show, Bachelor of Fine Arts, Academy of Fine Arts Hamburg
Grants & Awards
2025
art scholarship, ZEIT Stiftung Bucerius
2023
project fund, Liebelt Stiftung
project fund, Cafe Royal Kulturstiftung
2022
hamburger work stipend for Fine Arts, Behörde für Kultur und Medien Hamburg
2021
Neustart Kultur scholarship (kickstarter grant for graduates), Stiftung Kunstfonds
2020
EHF-scholarship, Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
2018
annual talent scholarship, Karl H.-Ditze Stiftung
2017
scholarship Deutschlandstipendium, Academy of Fine Arts Hamburg/ Federal Ministry of Education and Research
nomination Hiscox Art Prize, Hamburg
2015
project fund, Freundeskreis e. V., Academy of Fine Arts Hamburg
Publications/Press
2024
Cumulonimbus - catalogue for the 42. hamburger work sipend (text: Dr. Martin Karcher & Katrin Krumm, exhibition at Sammlung Falckenberg, Hamburg)
2024
[ʃuː] [ʃuː] [ʃuː] - Contemporary Art Library (exhibition at Kunstverein Harburger Bahnhof, text: Marie Kuhn)
2017
Catalogue for Hiscox Art Prize (text: Jens Asthoff)
FAKTUM, 2018
mixed-media installation
12 x 160x 20 cm
cement | ceramic | grape juice | polyvinylchloride | pump | raisins | wood
Die Brunneninstallation eröffnet eine Gleichung. Der wässrig dünne Traubensaft zirkuliert in einem Pumpsystem, das selbst unsichtbar bleibt, darin stecken: libidinale Ströme, kreisendes Begehren. Es ist der Saft der getrockneten Trauben. Auf der glatten Fliesenwand befestigt, erscheinen sie wie Psychen: fest verfugt in den Gestellen unserer Epoche. Sie besetzten die Stellen, die ihnen durch übermächtige Systeme und Strukturen zugewiesen werden. Gleichzeitig bleiben diese Orte unmarkiert, weil sie - längst internalisiert - nicht mehr mitgesehen oder miterlebt werden. Die Stellen bleiben also leer, insofern das psychische Erleben so sehr mit seinem Systemort verschmolzen ist, dass es die Struktur ist, die sieht bzw. genießt. Wie eine Matritze senkt sich die Struktur in die Trauben hinein und presst sie aus, lässt sie vertrocknen: Paradigma parasitärer Herrschaft. Die Innensicht dieser Herrschaft ist eine Art zelluläre Dumpfsinnigkeit oder angefeuchteter Zynismus. Sie artikuliert sich als eine Unfähigkeit, die Verbindung zwischen dem Unvermögen , die eigene Weltstelle zu sehen und dem narzisstischen Genießen, das die eigenen Handlungen leitet, zu sehen. Das verborgene Pumpsystem erscheint als glatte, verflieste Oberfläche. Die Psychen sind von ihrem Begehren getrennt. Es ist Medium einer abstrakten Zirkulation geworden, der Ware gewordene Wunsch.
Text by Felix Clausberg
ALEA II, 2015
Hochschule für bildende Künste Hamburg
performative installation
600 x 300 x 200 cm
acrylic | cotton | glass | light bulbs | metal | pepper | plaster | salt | tomatosoup | wood
Kindly supported by
Freundeskreis der Hochschule für bildende Künste e. V.
ALEA III, 2019
Hochschule für bildende Künste Hamburg (Graduation Show)
performative installation
400 x 300x 300 cm
acrylic | cotton | glass | light bulbs | plaster | vodka | wine | wood
FAKTUM, 2018
Westwerk., Hamburg
mixed-media installation
12 x 160x 20 cm
cement | ceramic | grape juice | polyvinylchloride | pump | raisins | wood
Die Brunneninstallation eröffnet eine Gleichung. Der wässrig dünne Traubensaft zirkuliert in einem Pumpsystem, das selbst unsichtbar bleibt, darin stecken: libidinale Ströme, kreisendes Begehren. Es ist der Saft der getrockneten Trauben. Auf der glatten Fliesenwand befestigt, erscheinen sie wie Psychen: fest verfugt in den Gestellen unserer Epoche. Sie besetzten die Stellen, die ihnen durch übermächtige Systeme und Strukturen zugewiesen werden. Gleichzeitig bleiben diese Orte unmarkiert, weil sie - längst internalisiert - nicht mehr mitgesehen oder miterlebt werden. Die Stellen bleiben also leer, insofern das psychische Erleben so sehr mit seinem Systemort verschmolzen ist, dass es die Struktur ist, die sieht bzw. genießt. Wie eine Matritze senkt sich die Struktur in die Trauben hinein und presst sie aus, lässt sie vertrocknen: Paradigma parasitärer Herrschaft. Die Innensicht dieser Herrschaft ist eine Art zelluläre Dumpfsinnigkeit oder angefeuchteter Zynismus. Sie artikuliert sich als eine Unfähigkeit, die Verbindung zwischen dem Unvermögen , die eigene Weltstelle zu sehen und dem narzisstischen Genießen, das die eigenen Handlungen leitet, zu sehen. Das verborgene Pumpsystem erscheint als glatte, verflieste Oberfläche. Die Psychen sind von ihrem Begehren getrennt. Es ist Medium einer abstrakten Zirkulation geworden, der Ware gewordene Wunsch.
Text: Felix Clausberg
ALEA III, 2019
Hochschule für bildende Künste Hamburg (Graduation Show)
performative installation
400 x 300x 300 cm
acrylic | cotton | glass | light bulbs | plaster | vodka | wine | wood
OUT OF RANGE, 2019
Hochschule für bildende Künste Hamburg (Graduate Show)
performative installation
700 x 450 x 300 cm
acrylic | cement | ceramic | fluorescent tubes | plaster | polyethylene | wood
POOL OF TEARS I - Every Tear from Every Eye becomes a Babe in Eternity, 2021
Kunsthaus Hamburg | PAL Hamburg
animation
1920 x 1080 px
Photo (exhibition view) © Hayo Heye
Kindly supported by
Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Liebelt Stiftung Hamburg
POOL OF TEARS II - Every Tear from Every Eye becomes a Babe in Eternity, 2021/22
PAL Hamburg | Kunsthaus Hamburg
mixed-media installation
480 x 350 x 300 cm
cotton | fluorescent tubes | glass | metal | plaster| polyethylene | wood
• EN In her work, Julia Malgut investigates situations experienced in everyday life, further questioning their relation with various social structures. Her spaces play with the audience‘s perception by placing complementary impressions in an indissoluble interplay: they oscillate between inside and outside, closeness and distance, unambiguity and suspicion by interweaving real with imagined spaces.
Malgut questions the structures of social hierarchies: subtle traces of power indicate something that remains hidden.
In ‘Pool of Tears - Every Tear from Every Eye Becomes a Babe in Eternity’ Malgut aims her attention to materials, a facet of work she priorities throughout her artistic practice. Associative values of fabrics depend on ones’ exposure to them. Hence Malgut plays with elements found in living spaces. In the artists’ opinion, such materials not only associate the audience to the time past, but also history and status, and are thus ideal when addressing specific aspects of viewers’ identity.
By creating a palette consisted of elements such as tiles or carpeting, Malgut invites the audience to a dreamlike state, which concurrently connotes to intimate situations. Moreover, she aims to create implicit ‘trust’, only to subvert the audience’s expectations. Consequently, Malgut transposes everyday items into surreal spaces, questioning our symbolical connection to elements presented.
‘Pool of Tears’ is a play on words and a simultaneous referral to the second chapter of ‘Alice in Wonderland’, a story tackling the ideas of self, size and proportions. Alice grows and shrinks, eventually ending up in her own pool of tears with a mouse.
Malgut translates these themes into a spatial transposition of a billiard table and scaled 8-Balls. By using carpeting to represent the table’s surface, she plays with associations to the material and overturns the expectations with the balls falling through the room.
Text by Duško Ruljević
Photos © Fred Dott
Kindly supported by
Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Liebelt Stiftung Hamburg
[ʃuː] [ʃuː] [ʃuː], 2024
Kunstverein Harburger Bahnhof (Vitrinen Gleis 3/4)
mixed-media installation
321 x 187 x 29 cm (each showcase)
acrylic | acrylonitrile butadiene styrene | cotton | metal | polyurethane | styrodur | wood
• DE In meist klaustrophobischen Installationen und performativen Aktivierungen thematisiert Julia Malgut das körperliche Erleben sowie die Produktion und Reproduktion von sozial strukturierten Räumen. Ihre Ausstellung in den Vitrinen adaptiert und persifliert die opulente Ästhetik von Konsumräumen und Luxusgegenständen. Im Vordergrund stehen die Materialitäten und Erscheinungsbilder von Konsumgütern, deren symbolischer Wert sich nicht in seiner Funktion äußert, sondern ganz und gar in seiner Äußerlichkeit als relativer, differenzbildender Wert erscheint. Malgut kombiniert und abstrahiert vertraute Materialien und Objekte aus der Mode und dem Innenraumdesign, die kulturell mit Luxus konnotiert sind, und wirft dabei Fragen von Begehrlichkeiten, Exklusivität und sozialer Distinktion auf. Die neu produzierten Arbeiten nutzen und konterkarieren die aufgegriffenen Erscheinungsbilder, sodass neue artifizielle Oberflächenstrukturen entstehen und der Blick auf das Gewohnte entrückt wird. Innen- und Außenliegendes, Hülle und Kern, werden verwoben, die Fassade jedoch bleibt.
Der kryptische Titel [ʃuː] [ʃuː] [ʃuː] bezieht sich auf den Refrain von »Sugar Town«. Der Song wurde 1966 von Lee Hazlewood geschrieben und produziert und von Nancy Sinatra gesungen. »Sugar Town« kreist um Freiheiten und Vergnügungsmöglichkeiten durch Konsum. Und dieser Konsum ist durchaus zweideutig zu verstehen, so gilt der Refrain als Anspielung auf mit LSD getränkte
Zuckerwürfel.
• EN In mostly claustrophobic installations and performative activations, Julia Malgut addresses the physical experience as
well as the production and reproduction of socially structured spaces. Her exhibition in the showcases adapts and satirizes
the opulent aesthetics of consumer spaces and luxury objects. The focus lies on the materiality and appearance of consumer goods, whose symbolic value is not expressed in their function, but appears entirely in their outward form as a relative, differentiating value. Malgut combines
and reinterprets familiar materials and objects from fashion and interior design that are culturally connoted with luxury, thereby raising questions of desire, exclusivity and social distinction. The newly produced works utilize and counteract
the images of appearance, creating new artificial surface structures and distorting the view of the familiar. In such, the interior and exterior, the shell and core, are interwoven, but the façade remains.
The cryptic title [ʃuː] [ʃuː] [ʃuː] refers to the chorus of ‘Sugar Town’. The song was written and produced by Lee Hazlewood in 1966 and sung by Nancy Sinatra. ‘Sugar Town’ revolves around freedom and pleasure through consumption. And this consumption is to be understood quite ambiguously, as the refrain is an allusion to sugar cubes soaked in LSD.
Text by Marie Kuhn
Photos © Maik Gräf
Kindly supported by
Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Liebelt Stiftung Hamburg
Sparkasse Sparkasse Harburg-Buxtehude